Montag, 25. April 2011

TCM, Ayurveda und Pflanzenarznei: Nicht immer ohne Nebenwirkungen!

Momentan sorgt es im Internet für einige Aufruhr: Das EU-Heilpflanzenverbot. Auch wir haben auf Facebook auch schon einen Aufruf erhalten, die Petition zum EU-Heilpflanzenverbot zu unterzeichnen. Worum geht es? Der Aufruf ist in sehr polemischer Sprache gehalten:
"Stellen Sie sich vor Ihr Kind oder Partner werden schwer krank und es gibt ein natürliches Heilmittel ohne Nebenwirkungen und die europäische Union verbietet Ihnen die Einnahme und zwingt Sie dagegen ein chemisches Arzneimittel mit potentiell schweren Nebenwirkungen einzunehmen.
Quelle: http://www.savenaturalhealth.de/

Dieser Petition liegt ein Missverständnis zu Grunde. Denn es geht hier nicht um eine Aktion der Pharmalobby. ihren Profit zu mehren, sondern um eine Vereinfachung des Registrierungsverfahrens für Fertigarzneimittel.

Diese ist per se auch mehr als sinnvoll, denn pflanzliche Arzneimittel sind nicht immer nebenwirkungsfrei. Da pflanzliche Arzneien Wirkstoffe enthalten sind auch hier fundierte Kenntnisse über Wirkung und Nebenwirkung erforderlich. Beispielsweise Johanniskraut kann die Wirkung der Anti-Babypille herabsetzen. Zudem ist gerade bei pflanzlichen Wirkstoffen sehr wichtig, dass im Endprodukt immer die gleiche Stärke des Wirkstoffes vorhanden ist. Dies kann nur sichergestellt werden, wenn die Mittel nach den Grundsätzen des deutschen Arzneibuches hergestellt werden.


TCM (traditionelle chinesische Medizin) und Ayurveda bieten eine wirksame Ergänzung zur klassischen Medizin.Die dazu notwendigen Heilkräuter sollen und werden in Zukunft auch weiter erhältlich sein. Jedoch ist Information und Aufklärung auf diesem Gebiet sehr wichtig und Patienten sollten sich ausführlich beraten lassen. Denn die verwendeten Kräuter sind an sich heilsam, aber gerade Pflanzen aus den Urspungsländern Indien und China unterliegen nicht den strengen Reglementierungen wie hierzulande, was beispielsweise die Belastung mit Pestiziden und Umweltgiften angeht. So kann das an sich heilsame Kraut unbeabsichtigt hochgiftig sein. Folgen können Nierenschäden oder ein erhöhtes Krebsrisiko sein. Bei Wirkstoffen tierischen Ursprungs sollten auch die gültigen Artenschutzabkommen respektiert werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen